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Probleme mit der Baufinanzierung durch Corona – Tipps für Verbraucher

Es war alles perfekt geplant: Ein Haus war gefunden, die Finanzierung stand auf einem soliden Fundament und der sichere Job im Hintergrund sorgte für eine problemlose Zahlung der Raten. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als die Corona-Pandemie große Teile der Wirtschaft lahmlegte, Jobs gefährdete und damit auch bei vielen Wohnungs- und Eigenheimbesitzern die Baufinanzierung ins Schwanken brachte. Doch was tun, wenn es durch Kurzarbeit oder Jobverlust infolge der Pandemie zu Problemen mit der Baufinanzierung kommt? Wir stellen Ihnen in diesem Artikel mehrere Möglichkeiten vor, wie Sie einen Ausweg finden können.

Eine individuelle Problemlösung ist wichtig

Finanzielle Engpässe bei der Rückzahlung der Baufinanzierung sind ein hochgradig individuelles Problem, das immer ebenso individuell betrachtet werden muss. Gerne stehen wir Ihnen hier als erster Ansprechpartner zur Seite. Wichtig ist: Schon dann, wenn sich Probleme mit der Rückzahlung abzeichnen, sollten Sie frühzeitig reagieren und nicht zu lange abwarten, bis bereits eine handfeste Krise daraus geworden ist. Je früher eine Reaktion erfolgt, desto besser und flexibler sind in aller Regel die Möglichkeiten.

Tipps & Möglichkeiten bei Problemen mit der Baufinanzierung durch Corona

Welche Möglichkeiten der Einzelne hat, hängt immer von Faktoren wie der Höhe der noch ausstehenden Kreditsumme und des voraussichtlichen Zeitraumes ab, in dem die Rückzahlungsprobleme bestehen. Tipps zur Vorgehensweise in einer solchen Situation haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

Drei Tipps für Ihr Immobilienkauf in Pandemie-Zeiten

Ob sich der Kauf einer Immobilie tatsächlich lohnt, muss in jeder Situation individuell abgewogen werden. Relevant in der Fragestellung sind neben der persönlichen Finanzsituation auch die Art und die Lage des Objektes. An dieser Stelle haben wir aber drei allgemeingültige Tipps gesammelt, die unabhängig von individuellen Faktoren Gültigkeit haben.

  • Verhandlungen mit der Bank

Nehmen Sie frühzeitig Kontakt mit Ihrer Bank auf und schildern Sie ehrlich die Situation. Die Bank ist genau wie Sie an einer Lösung interessiert und wird sich verhandlungsbereit zeigen. Insbesondere in der aktuellen Situation sind Kreditausfälle aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie keine Seltenheit. Daher machen Banken und Kreditinstitute aktuell viele Zugeständnisse. Viele Banken bieten derweil keine oder nur noch wenige Baufinanzierungen für Neukunden an, um die von der Corona-Krise betroffenen Kunden besser unterstützen zu können.

  • Tilgungspausen oder Herabsetzungen vereinbaren

Je nachdem, wie viel Spielraum die persönliche Finanzsituation noch hergibt, können Raten verringert oder für einen bestimmten Zeitraum ganz ausgesetzt werden. Dies hilft insbesondere den Arbeitnehmern, die für einen absehbaren Zeitraum von Kurzarbeit betroffen sind oder derzeit auf dem Arbeitsmarkt nach einer neuen Stelle suchen.

  • Kreditvertrag genau prüfen

Oftmals sind in den Kreditverträgen bereits Szenarien wie diese vertraglich vereinbart. Gerne unterstützen wir Sie dabei, Ihren Kreditvertrag genau darauf zu überprüfen. Auf diese Weise können Sie vielleicht sogar ohne große Verhandlungen die Krise überstehen.

Neue Stundungsregeln können helfen, falls Sie finanzielle Verluste durch Corona haben

Als Reaktion auf die anhaltende Corona-Krise hat der Gesetzgeber reagiert und neue Stundungsregeln für die Rückzahlung von Baukrediten geschaffen. Durch das Hilfspaket der Bundesregierung wurde schon vielen Kreditnehmern geholfen, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnten.

Erstmalig gab es eine solche Regelung für Verträge, die vor dem 15. März 2020 geschlossen wurden und deren fällige Forderungen per Gesetz für 3 Monate ausgesetzt werden konnten. Diese Stundungsmöglichkeit ist mittlerweile wieder ausgelaufen. Dennoch gibt es weitere Möglichkeiten, wenn die Verhandlungen mit der Bank vorläufig zu keinem Ergebnis gekommen sind.

Banken müssen Gespräche mit ,,Corona-Kunden´´ führen

Alle Kreditgeber wurden aufgefordert, mit betroffenen Kreditnehmern Gespräche zu führen. Das Ziel sei es, individuelle und einvernehmliche Lösungen zu finden. Auch sollen Banken nach Möglichkeit weitere finanzielle Unterstützung anbieten.

Fälligkeiten verschieben sich automatisch nach hinten

Sollte es in diesen Gesprächen zu keiner Einigung kommen, dann verschiebt sich der Darlehensvertrag samt aller Zins- und Tilgungsleistungen um drei Monate nach hinten. Die Raten werden dann erst nach dem Ablauf dieses Stundungszeitraumes fällig. Banken können in diesem Fall auch keine Verzugszinsen oder andere Schadensersatzansprüche geltend machen.

Haben Sie eine individuelle Vereinbarung mit Ihrer Bank getroffen? Dann prüfen Sie unbedingt, ob diese der gesetzlich angeordneten Stundung eventuell entgegenläuft und Sie dadurch unangemessen benachteiligt sind.